31. Barockfestspiele

von Sonntag den 27.08. bis Sonntag den 3.09.2023

Das Musikfest der Batzdorfer Hofkapelle findet seit 1993 alljährlich auf Schloss Batzdorf statt. Die Festspiele haben sich mittlerweile Kultstatus erspielt. In dem besonderen Ambiente (Renaissance-Rittersaal und grossen Weinkeller) des Schlosses können die Besucher Konzerte genießen, dargeboten vom Haus- und Hofensemble Batzdorfer Hofkapelle sowie anderen bekannten Musikern.

Die Programmübersicht:

Sonntag den 27.08. um 18.00 Uhr: Ausstellungseröffnung Sichtweisen 9

Aktuelle Werke der Batzdorfer Künstlergruppe
keine Reservierung möglich, einfach erscheinen und geniessen

Dienstag den 29.08. um 19.00 Uhr: Welt gute Nacht

Vokal – und Instrumentalwerke der Familie Bach im 17. Jahrhundert
Joowon Chung – Sopran, Yosemeh Adjei – Altus, Christopher Renz – Tenor, Steven Klose – Bass, Batzdorfer Hofkapelle

Mittwoch den 30.08. um 19.00 Uhr: Nur wer die Sehnsucht kennt

Lieder und Kammermusik von Johann Gottlieb Naumann
Marie Luise Werneburg – Sopran, Margret Baumgartl – Violine, Sebastian Knebel – Hammerflügel

Donnerstag den 31.08. um 19.00 Uhr: Weisheit oder Torheit

Lieder von Johann Joseph Rösler
Anna Hlavenková – Sopran, Jan Kobow – Tenor, Alena Hönigová – Fortepiano Ibach/Walter, Bettina Zimmermann – Live-Painting

Freitag den 01.09. um 19.00 Uhr: ORPHEUS mit der LYRAviol

Bänkellieder und Virtuosenmusik vom dänischen Königshof Christians IV
Werke von G. Voigtländer, J. Dowland, D. Stoeffken u.a.
Ensemble Art d’Echo
Georg Poplutz – Tenor, Stephan Rath – Laute und Theorbe, Juliane Laake – Lyraviol, Konzept & Leitung

Samstag den 02.09. um 18.00 Uhr: Zepter oder Zauberstab

Händels Königinnen und Zauberinnen aus seinen Opern
Julia Kirchner – Sopran, Batzdorfer Hofkapelle

Samstag den 02.09. um 21.00 Uhr: The bells of London

Cembalomusik aus Englands Goldenem Zeitalter
Zita Mikijanska – Cembalo

Sonntag den 03.09. um 18.00 Uhr: Zepter oder Zauberstab

Händels Königinnen und Zauberinnen aus seinen Opern
Julia Kirchner – Sopran, Batzdorfer Hofkapelle

21.00 Uhr: Medea — Ausverkauft

Texten von Euripides, Seneca, Christa Wolf und Heiner Müller
Corinna Harfouch, Johannes Gwisdek – Musik

Preise

normaler Eintritt jeweils 20,- EUR, ermäßigt 15,-

Festspielpass (einmal in alle 7 Stücke) 110,- EUR, ermäßigt 80,- EUR

Ermäßigte Preise gelten für Schüler, Studenten und Schwerbeschädigte.

Kinder unter 12 haben freien Eintritt, bitte für die Platzreservierung im Bestellkommentar angeben.

Das Programm im Detail

Welt gute Nacht

Vokal – und Instrumentalwerke der Familie Bach im 17. Jahrhundert

Der Stammbaum der Familie Bach ist beeindruckend: Rund 80 Vertreter dieser weit verzweigten Dynastie waren in der Barockzeit vor allem im thüringischen Raum als Musiker aktiv. Darunter befanden sich Organisten, Stadtpfeifer, Kantoren, Sänger und Hofmusiker. Bei den Batzdorfer Barockfestspielen gibt es Vokal- und Instrumentalwerke von immerhin vier »Bachen« aus dem 17. Jahrhundert zu hören, Johann Christoph Bach, Heinrich Bach, Johann Bach und Johann Michael Bach.

Die tief emotionalen Kompositionen des Programms entstanden in den Jahren nach dem 30 jährigen Krieg und spiegeln die tiefe Erschütterung der existenzgefährden Kriegserfahrungen und die freudige Hoffnung auf ein besseres Leben.

Joowon Chung – Sopran
Yosemeh Adjei – Altus
Christopher Renz – Tenor
Steven Klose – Bass

Batzdorfer Hofkapelle

Nur wer die Sehnsucht kennt

Lieder und Kammermusik von Johann Gottlieb Naumann

Innerhalb des Schaffens Johann Gottlieb Naumanns (1741-1801) führt das Kammermusik- und Liedschaffen heute eher ein Schattendasein. Dabei schuf sich Naumann im Laufe seines Lebens gerade als Liedkomponist einen außerordentlichen Ruf. Die Spannbreite der aus seiner Feder stammenden Kompositionen reicht vom zunächst schlicht wirkenden Strophenlied bis hin zu großen, durchkomponierten Werken. In unserem Konzert wird eine breite Auswahl seines Schaffens zu hören sein, bis hin zu seinem größten Werk in dieser Gattung, der „Ideale“ nach einem Gedicht von F. Schiller, sowie der durch die Mitwirkung einer „sordinierten“ Violine bereicherten „Elegie“, deren Zusatz „für Wenige“ sich besonders auf die Exklusivität der Musik und der avisierten Hörerschaft bezieht.
In der Besetzung für Violine und Clavier werden neben einer Sonate Naumanns auch zwei Kommpositionen Joseph Schusters zu hören sein, der ebenfalls am Dresdner Hof tätig war. Diese Sonaten wurden auch von Mozart gern gespielt und als Anregung für eigene Kompositionen genutzt.

Marie Luise Werneburg – Sopran,
Margret Baumgartl – Violine,
Sebastian Knebel – Hammerflügel

Weisheit oder Torheit

Lieder von Johann Joseph Rösler und Live Painting von Bettina Zimmermann

Dieses Konzert möchte die Lieder des böhmischen Komponisten und Kapellmeisters Johann Joseph Rösler (1771 – 1813) vorstellen. Zusammen mit Ch. F. Weiße, dem Autoren des Gedichtes Weisheit und Torheit, J. W. von Goethe,J. G. Jacobi, G. Carpani, S. Piattoli u. a. wollen wir zwischen Leichtigkeit und der Schwere des Lebens balancieren. Diese wunderschönen und oft humorvollen Texte voller poetischer Metaphern werden nicht nur von Röslers Musik, sondern auch von der Künstlerin Bettina Zimmermann direkt während des Konzerts Pinselzeichnungen interpretiert. Beispiele anderer Live-Paintings mit der Batzdorfer Hofkapelle.

Obwohl Rösler während seiner Zeit in Prag und Wien als Komponist und Pianist zu Ruhm gelangte, mehr als 200 Werke hinterlassen hat und sogar bei dem bedeutenden Wiener Mäzen Franz Joseph Maximilian Lobkowitz als Kapellmeister angestellt war, wurde seine Musik im 20. Jahrhundert fast vergessen. Da die präsentierten Lieder keine Auftragskompositionen waren, stehen sie ein besonderes und künstlerisch freies Kapitel in Röslers kompositorischem Nachlass. Wir freuen uns, sie nach 220 Jahren durch Konzerte, eine CD-Aufnahme und eine Ausgabe wieder zu Wort kommen zu lassen.

Anna Hlavenková – Sopran,
Jan Kobow – Tenor,
Alena Hönigová – Fortepiano Ibach/Walter,
Bettina Zimmermann – Live-Painting

ORPHEUS mit der LYRAviol

Bänkellieder und Virtuosenmusik vom dänischen Königshof Christians IV
Werke von G. Voigtländer, J. Dowland, D. Stoeffken u.a.

„Als Orpheus schlug sein Instrument“, da war es eine Lyra! Keine Harfe, wie heute gern angenommen, sondern in der Renaissance ganz klar ein Streichinstrument – vielleicht gar eine Lyraviol, auf der sich der Vater aller Singer-Songwriter selbst begleitete und so alles um ihn herum bezauberte, ja sogar die Steine zu Tränen rührte. Oder war es doch eine Laute? Mit der virtuosesten und innigsten Musik, die je für diese Instrumente geschrieben wurde, ringen beide in diesem Konzertprogramm um die Gunst des Königssängers, der seinerseits jedermann mit den kunstvollen lebensklugen und überaus amüsanten Liedern aus der geschickten Feder eines Hoftrompeters unterhält.

Ensemble Art d’Echo,
Georg Poplutz – Tenor,
Stephan Rath – Laute und Theorbe,
Juliane Laake – Lyraviol

Zepter oder Zauberstab

Händels Königinnen und Zauberinnen aus seinen Opern

Das undurchschaubare Verhältnis von Georg Friedrich Händel zu den Frauen ist der Batzdorfer Hofkapelle Anlass genug, seine extravagantesten Frauenfiguren einmal ganz gezielt auf den Spielplan zu setzen und die ganz großen Legenden der europäischen Geschichtsbücher aufzuschlagen.

Ob wir darin Königinnen begegnen, oder ob wir es mit Hexen zu tun bekommen, ob sie ein Zepter in der Hand halten oder einen Zauberstab, Händels Frauen sind vor allem eines: Sie sind bei aller Streitbarkeit am Ende immer feine, verwundbare Geschöpfe.

Julia Kirchner – Sopran,

Batzdorfer Hofkapelle

The bells of London

Cembalomusik aus Englands Goldenem Zeitalter

Ob es tatsächlich der Gentlemen und Musiker Francis Tregian (1574-1619) war, der die wichtigsten und schönsten Stücke des sogenannten ‚Fitzwilliam Virginal Books’ zusammengestellt hat und ob das wirklich während seiner Haft im berüchtigten Londoner Fleet-Gefängnis geschehen ist? Das wissen wir leider nicht ganz genau, eine spannende Anekdote um diese wunderbare Sammlung englischer Cembalomusik ist es aber allemal!

Das Fitzwilliam Virginal Book ist die umfangreichste historische Sammlung von Cembalomusik des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts englischer Herkunft. Es umfasst ca. 300 Stücke und ist im Zeitraum zwischen 1610 und 1625 entstanden. Die Stücke – Tanzsätze wie Pavans und Galiards, Variationen über bekannte Melodien (die bekannteste darunter sicherlich die Pavana Lachrymae), Fantasien oder programmatische Stücke mit solch klingenden Namen wie „The Bells“, „Barafostus‘ Dream“ oder „The King’s Hunt“ – sind von den wichtigsten englischen Komponisten dieser Zeit wie W. Byrd, J. Bull oder Th. Morley komponiert worden.

Zita Mikijanska – Cembalo

Zita Mikijanska - Cembalo

Medea

Der Haß der Medea, entstanden aus tiefer Verletzung, gipfelnd im Mord an ihren Söhnen, zählt zu den bekanntesten griechischen Mythen. Die antike Vorlage des Euripides wurde immer wieder von anderen Dichtern und Schriftstellern bearbeitet.

Medea, die für den geliebten Jason die Heimat verläßt, um von diesem im Exil verstoßen zu werden, gehört nach Schiller zu den »Verbrechern aus verlorener Ehre«. Bei Heiner Müller wird Medea zum »Material« im Niemandsland zwischen »Ufer« und »Landschaft«.

Corinna Harfouch trägt Szenen dieses Mythos aus Texten von Euripides, Seneca, Christa Wolf und Heiner Müller vor, die von Kompositionen des Musikers Shaban live begleitet werden.

Mit ihrer großer Darstellungskraft macht Corinna Harfouch das übermenschliche Leiden einer zutiefst verletzten Frau in unterschiedlichen Szenen erlebbar – und nahezu verstehbar.

Corinna Harfouch – Lesung
Johannes Gwisdek – Musik

Das Schloß öffnet seine Tore:

ab zwei Stunden vor Beginn der ersten Veranstaltung des Tages bis nach der letzten Veranstaltung. Für allerhand Getränke und feine Snacks ist vor Ort gesorgt.

Aus Denkmalschutzgründen ist unser Schloss leider nicht barrierefrei.

Lage des Schloss Batzdorf, AnreisemöglichkeitenInfos & Kontakt:

Telefon-Festnetz: 03521 459 1951
Mail-Adresse: service[ät]schloss-batzdorf.de

Veranstalter:

Batzdorfer Hofkapelle GbR
Schloßstrasse 2
01665 Klipphausen OT Batzdorf

Mit Unterstützung von:

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