Das Batzdorfer Totenhäuschen

Anders, als es der Name vermuten lässt, hat dieses Gebäude nichts mit der Aufbewahrung von Toten zu tun, sondern es war ein Garten- und Lusthaus in der Nähe eines Weinberges.

Sie sind herzlich eingeladen dort zu verweilen und die einzigartige Sicht hinab ins Elbtal zu genießen. Zum Tag des offenen Denkmals ist es auch möglich einen Blick ins Innere zu werfen.

Das Batzdorfer Totenhäuschen von nordwesten aus der Luft

Geschichte

Erbaut wurde es um 1628, der Bauherr aus dem Miltitzer Geschlecht blieb uns aber bislang unbekannt. Sagen und Legenden führten zum eigentümlichen Namen, der Bezug nehmen mag auf die Todesfälle zur Zeit der Erbauung. In Kriegszeiten war der Tod durch Gewalt, Epidemien und möglicherweise auch Jagd allgegenwärtig. Ein Plan aus dem 18.Jh bezeichnet es noch als Buschhaus- wohl nach dem alten Jagdgebiet an den schwer zugänglichen bewaldeten nördlichen Elbtalhängen. Der Begriff Weinbergshaus verweist auf den nahegelegenen Weinberg, Kaffee- oder Teehaus auf die Nutzung, Scheechhäusel erinnert an kuriose Geschichten, die mit dieser Stätte verbunden sind.

Novalis, der häufig auf Schloss Siebeneichen sowie in Schloss Batzdorf zu Gast war, verweilte wahrscheinlich auch hier. Die Romantik dieses Ortes inspirierte Schriftsteller wie Maler.

In seiner wechselvollen Geschichte war das Haus mehrfach der völligen Zerstörung nahe. Immer wieder erkannten jedoch Menschen seinen Wert und bewahrten es, zuletzt der Schloss Batzdorf e.V., der es 1997 erwarb und mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Mitteln des Landes Sachsen sanierte und das Umfeld weiterhin gestaltet. Engagiert und verantwortlich für dieses Objekt zeigt sich seither der Restaurator Manfried Eisbein aus Scharfenberg.

Literatur

Reihe Geschichte und Geschichten
ISBN 3-932858-27-1
Verlag Christoph Hille Dresden

Manfried Eisbein
Das Batzdorfer Totenhäuschen
2. geänderte Auflage 2003
ISBN 3-932858-30-1
Verlag Christoph Hille Dresden

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