Verein

VERFALL UND NEUANFANG

Mitte der 80er Jahre war schließlich die Bausubstanz so desolat, das seitens der Behörden und der Denkmalpflege ein Teilabbruch in Erwägung gezogen wurde.

In dieser heiklen Situation wurde das halbverfallene Kleinod 1983 von dem Restaurator Joseph Schmidt und der Bildenden Künstlerin Bettina Zimmermann wieder entdeckt. Sie sahen die Möglichkeit für Arbeitsräume und genügend Freiraum für kulturelles Schaffen. Durch Fürsprache des Dresdner Instituts für Denkmalpflege konnte 1984 bei der Gemeinde Scharfenberg eine „vorübergehende Nutzung der Räume“ zu Wohn- und Atelierzwecken erwirkt werden.

Ab 1985 konnte durch die Hilfe der Denkmalpflege mit ersten Notsicherungsmaßnahmen begonnen und somit wichtige Bausubstanz gerettet werden. Diese wurden möglich mit Hilfe zahlloser ehrenamtlicher Baueinsätze von Freunden und Begeisterten des Projektes. 1987 schuf die Bildende Künstlerin mit ihrem Einzug in die bisherige Ruine eine Plattform,von der aus die Rettung des Schlosses koordiniert wurde. Im Jahr darauf erfolgten erste kulturelle Aktivitäten wie Performances, Kunstplenair und Konzerte.

SCHLOSS BATZDORF E.V.

Um dieses Projekt fortsetzen zu können, wurde nach den veränderten politischen Verhältnissen am 26.5.1990 der gemeinnützige „Verein zur Erhaltung und zur kulturellen Wiederbelebung von Schloss Batzdorf“ gegründet und das Objekt von der Gemeinde Scharfenberg abgekauft.

Der Verein sicherte durch Eigenleistung umfangreiche Bauaktivitäten ab. Die Instandsetzung der äußeren Hülle des Baudenkmals wurde zudem durch Fördermittel und Stiftungsgelder (Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Dussmann Stiftung) realisiert. Beim Wiederaufbau des Schlosses kam dem Verein zugute, dass zu seinen aktiven Mitgliedern auch Baufachleute und Restauratoren gehören.

Unter der planerischen Leitung des Architekten Dr. Knut Hauswald konnte ein Großteil der denkmalpflegerischen Arbeiten durchgeführt werden. Der Innenausbau von Wohn- und Arbeitsräumen wurde privat finanziert.

So entstanden Ateliers, Werkstätten, Probenräume und Arbeitsräume. Andere Bereiche werden der Öffentlichkeit und dem abwechslungsreichen Kulturleben zur Verfügung gestellt.

Die kulturelle Belebung ermöglichen die hier ansässigen Künstler mit ihren Freunden und Kollegen.

1997 wurde das Engagement des Vereines durch das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz mit der Verleihung der „Silbernen Halbkugel“ gewürdigt. Inzwischen blickt der Verein auf eine 30jährige Geschichte zurück und seine Tätigkeit zum Erhalt/ Pflege und zur kulturellen Belebung haben in all den Jahren nicht an Bedeutung verloren.

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